Samstag, 12. März 2011

Bitte nicht füttern!


Seit zwei Wochen bin ich nun wieder hauptamtliche Rettungssanitäterin. Und ich liebe es. Weil ich aber ein Mädchen bin und Mädchen immer schauen ob ihr Arsch zu dick ist, und ich diese Frage gegenwärtig leider bejahen muss, bin ich zu folgendem Schluss gekommen: Sich halbwegs ausgewogen während des Dienstes zu ernähren ist fast unmöglich. Zumindest, wenn man ein paar Ansprüche an seine Ernährung stellt.
Ich erinnere mich gerne an die legendäre Folge von „Österreich isst besser“, in der die Sasha Wallewasweißich bei einem Sanitäter des Roten Kreuzes war. Viel Lärm um nichts, ein Jahr später habe ich den Kerl gesehen und er war so dick wie zuvor. Und wenn man sich die meisten Sanis ansieht, liegt der Schluss nahe, dass die Arbeit garnicht so anstrengend sein kann, wenn da lauter Dickmopse rumlaufen.
Während dieser 14 Tage habe ich nun also herumexperimentiert und geschaut was geht. Es ist wurst. Beachtet man die goldenen Regeln der Ernährungswissenschaften muss also Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Eiweiß, gesundes Fett (!) und Kohlehydrate irgendwie in das Futter mit rein. Woher bekommt man das aber in einer Konsumwelt, die aus Hamburgern, Leberkässemmeln und Dürüm besteht? Ja, diese Frage konnte ich auch nicht beantworten.


Optimal wäre, sich für den Dienst etwas zu essen mitzunehmen. Nicht jeder hat so einen Tupper-Fetisch wie ich und so ist es natürlich nicht immer ganz einfach das Essen von zu Hause in das Autochen zu transportieren. Und ständig Schüsseln und Besteck herum zu tragen ist auch nicht das Gelbe vom Ei (mir ging es nach 2 Tagen auf die Nerven). Der Erwerb von Lebensmitteln unterwegs ist auf die Dauer recht kostspielig und letztlich auch ein bisschen einseitig, denn unterm Strich bleibt es immer das Selbe: Brot, Gemüse, Obst, Aufstrich, Käse oder Aufschnitt. Auch hier benötigt man zumindest ein Messer, das man von zu Hause mitnimmt. Standardmäßig neben dem FM-Transmitter und dem Navi führe ich nun auch Löffel und Messer in meinem Rucksack mit, um für die Mittagspause gewappnet zu sein. 

Und ich muss gestehen: Es hängt mir jetzt nach zwei Wochen schon weitestgehend zum Hals raus. Ich will kein Brot mehr. Ich kann Brot nicht mehr sehen. Auch das Reinschaufeln von Rohkost und Bananenchips ödet mich an. Überhaupt graust mir gerade vor nahezu jedem Essen, das ich nicht als „Frühstück“ verbuchen kann. Ich will Salat, aber der aus dem Supermarkt schmeckt nicht.
Naja. Alles in allem ist und bleibt es nicht einfach „on the road“ etwas zu Essen aufzutreiben, das die Cholesterinwerte nicht sprengt. Pizza und sonstiges Junkfood hängt – zumindest mir – wirklich schnell zum Hals raus und wer heikel ist, hat sowieso verloren.
Ich bleibe erstmal bei Rohkost, Joghurt, Dinkelwaffeln und etwas Aufstrich, den ich nebenbei knabbere. Solange mein Blutzucker nicht im Keller ist, ist ja sowieso alles ok. Vielleicht stolpert die Wallewasweißich mal über diesen Eintrag und beglückt uns mit ein paar Tipps die uns allen den Alltag erleichtern. Wollen wir die Hoffnung mal nicht aufgeben.

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